Das Leben in der Zips um 1930

Die auf den Fotos zu sehende Architektur der Häuser mit ihren Walmdächern, die Alltagstrachten der Frauen, und nicht zuletzt die Kirche, die auf einem Foto zu sehen ist, weisen auf „Kleinlomnitz“ als Entstehungsort der Aufnahmen hin. Diese Vermutung sind mittlerweile auch durch einen Heimatforscher bestätigt worden. Entstanden sind die Aufnahmen wahrscheinlich 1931, also wenige Jahre vor Ausbruch des 2. Weltkrieges. Lomnička wie Kleinlomnitz seit 1945 genannt wird, liegt in der Zips (slowakisch: Spiš; ungarisch: Szepes), eine zwischen der Hohen Tatra und der Niederen Tatra gelegenen Landschaft in der Slowakei. Sie war die Heimat der ehemaligen „Karpatendeutschen“. Heute gehört Lomnička zum Stará Ľubovňa District in der nördlichen Slowakei. 
Die Geschichte der Zipser begann historischen Quellen zufolge bereits im 12. Jahrhundert mit der Anwerbung von schlesischen Bergleuten, die sich in der Zips niederließen. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts eroberten Mongolen weite Landstriche. Nach Abzug der Mongolen erteilten ungarische Könige Privilegien und Freibriefe für die Zipser, die dann im 14. Jahrhundert zu einer wirtschaftlichen Blüte führten. Im Laufe der Zeit gingen die gewährten Privilegien aber wieder verloren. Durch die Pest, Abwanderungen und Auswanderungen in die Neue Welt schrumpften sowohl Bevölkerung als auch Wohlstand. 
Über Jahrhunderte hinweg blieb die Zips als deutsche Sprachinsel in der Slowakei bestehen. Dies änderte sich mit dem 2. Weltkrieg. Ab November 1944 wurden viele der „Karpatendeutschen“ nach Deutschland evakuiert. Die meisten, die nicht evakuiert werden wollten, wurden nach dem 2. Weltkrieg zumeist nach Ostdeutschland zwangsumgesiedelt. Bleiben durften nur, wer außerhalb der deutschsprachigen Gemeinde geheiratet hatte.
Der Wegzug von Bevölkerung aus den Orten der Zips wurde durch Zuzüge aus der näheren Umgebung ausgeglichen. In der Folge, dass zumeist ärmere Bevölkerungsschichten zuzogen wurde wenig in den Erhalt der bestehenden Gebäude investiert. Die Kirche ist bis 2021 als Ruine erhalten geblieben. Von den Gebäuden ist kaum noch etwas erhalten geblieben zu sein. Im herunterladbarer Bildband zu Kleinlomnitz kann man einen direkten Vergleich einer Straße sehen.

dann interessieren Sie sich sicher auch für ...

Back to Top